Ein Zwischenfazit zur Mitte der Wahlperiode
Bei der Kommunalwahl 2021 wurde Falk-Olaf Hoppe zum Bürgermeister der Gemeinde Holle gewählt, die CDU gewann die meisten Ratsmandate und stellt zusammen mit der Grünen Bürgerliste die absolute Mehrheit im Rat der Gemeinde Holle.
Seit November 2021 hat die Gruppe CDU/Grüne Bürgerliste zusammen mit Falk-Olaf Hoppe eigene Projekte entwickelt und Maßnahmen aus der Vorperiode – teilweise auch abgeändert – fortgeführt.
Auf Initiative unseres Bürgermeisters wurde die Aktion „Licht und Sicht“ ins Leben gerufen. Zusammen mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf moderne LED- Technik konnte die Ausleuchtung unserer Gehwege verbessert und der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. In Zusammenarbeit mit dem Telefon- und Internetanbieter htp wird schnelles Internet auch in Derneburg, Hackenstedt und Heersum installiert. Der Abschluss dieser Arbeiten steht unmittelbar bevor.
Exemplarisch hier weitere Projekte, die sich in der Umsetzung befinden. Der Radweg von Grasdorf nach Luttrum ist jetzt fast fertig gestellt, die erste barrierefreie Bushaltestelle ist eingerichtet, weitere sind in konkreter Planung, die Straße „Im Wiesengrund“ ist fertiggestellt, der „Mühlenweg“ steht unmittelbar davor und auch die „Parkstraße“ wird zum Ende des Sommers neu gebaut sein. Das Feuerwehrhaus in Sillium befindet sich im Bau.
Andere Maßnahmen sind in Vorbereitung: Die Planung der Mensa für unsere Grundschule wird genauso wie der Bau des Feuerwehrhauses in Heersum konkreter. Für den Kreisel am „Zimmerplatz“ mit Querungshilfen für Fußgänger wird der Eingang des entsprechenden Förderbescheides erwartet.
Neben diesen Infrastrukturprojekten haben Bürgermeister und Mehrheitsgruppe Wert auf das soziale Miteinander gelegt; Feuerwehr und Ehrenamt wurden und werden in eigenen Veranstaltungen geehrt. Das gilt genauso für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Stadtradelns und die erfolgreichen Holler Sportlerinnen und Sportler .
Höhepunkt des sozialen Lebens unserer Gemeinde in diesem Jahr wird sicherlich die Feier zum 50 – jährigen Gemeindejubiläum vom 30. August bis zum 1. September sein.
Vor einiger Zeit entstand im CDU-Gemeindeverband die Idee, einen Anhänger für künftige Aktionen auszustatten. Frank Schulze-Klingemann übernahm diese Aufgabe und arbeitete einen Anhänger auf. Dieser wurde am letzten Aprilwochenende im Rahmen einer Grillparty eingeweiht.
„Zukunft – aktiv – leben“ und „Regional – aktiv – handeln“. Diese Sinnsprüche zieren den neuen Anhänger des CDU-Gemeindeverbandes. Sie stehen für die beiden wichtigsten Ziele unseres Verbandes. Einerseits durch unsere Rats- und Gremienarbeit die „richtigen Weichen“ in unserer Gemeinde zu stellen und sich andererseits auch immer wieder tatkräftig zum Wohle der Allgemeinheit zu engagieren.
In diesem Sinne hat der CDU-Gemeindeverband am ersten Maiwochenende erneut den Flohmarkt auf dem EDEKA- Parkplatz organisiert und in diesem Rahmen auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Sehr erfreulich war in diesem Jahr der besonders große Zuspruch der Aussteller. Sämtliche Standplätze konnten vergeben werden. Die Gebühren hierfür werden wir dem Projekt „Café Kinderwagen“ zur Verfügung stellen.
Viele Standplätze sind bereits vergeben
Der traditionelle Holler Flohmarkt, veranstaltet durch den CDU-Gemeindeverband Holle erfreut sich erneut großer Beliebtheit. Viele der verfügbaren Stellplätze für die Aussteller
sind bereits vergeben.
Außer dem Shoppen und Stöbern gibt es Bratwurst, Waffeln und Getränke.
Wir freuen uns über alle Teilnehmer und Aussteller.
Anmeldungen sind weiterhin per E-Mail an nicolesukop@gmail.com möglich.
– Veranstaltung mit Jutta Paulus, MdEP
Am 01. März hatte die Grüne Bürgerliste Holle zusammen mit dem Kreisverband Bündnis 90 / die Grünen zu einer Infoveranstaltung ins Luttrumer Moor eingeladen. Mehr als 40 Bürger waren der Einladung bei gutem Wetter gefolgt.
Feuchtgebiete und insbesondere Moore speichern mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Welt zusammen. Allerdings sind bereits mehr als 60 Prozent der europäischen Moore zum Teil
unwiederbringlich zerstört. Ohne die Wiedervernässung und Vernetzung von Feuchtgebieten kann die EU aber weder klimaneutral werden noch das Artensterben stoppen.
Frank Hasse, Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft Bad Salzdetfurth, referierte für die Inhaber des Nutzungsrechtes zum Thema Nachhaltigkeit durch schonenden Abbau und Recycling. Der stark zersetzte Seggen-Schilftorf hat einen hohen Mineralstoffgehalt (36,6 %) und einen großen Anteil an Huminsäuren (37 %). Er ist somit ein wertvoller Rohstoff und bestens für die Anwendung im Kurbetrieb geeignet. In Absetzteichen wird das genutzte Moorsubstrat dort wiedergewonnen und unter geringem Verlust wieder in den Abbau verbracht.
Dr. Henning Zellmer gab eine kurze Übersicht zur landschaftlichen und geologischen Entwicklung. Das Luttrumer Moor ist ein nach der letzten Eiszeit in einem ehemaligen Flussbett entstandenes Niedermoor und liegt im Bevernbruch zwischen Lichtenbergen und Nettlinger Vorholz. Zusammen mit einem in Richtung Osten anschließenden Teilgebiet bei Westerlinde beträgt die Moorfläche etwa 2,5 qkm. Die Mächtigkeit des Moores beträgt nur zwischen 1 und 2,5 m. Die Entwässerung ist nur mäßig ausgebaut. Die Fläche wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt, etwa 2/3 als Grünland und 1/3 als Acker.
Jutta Paulus, MdEP, sprach über die Bedeutung der Moore für den Arten- und Klimaschutz. Sie ist eine der führenden Politikerinnen der Europäischen Union bei der Umsetzung des European Green Deal. Sie ist seit 2019 Abgeordnete des Europaparlaments für Die Grünen/EFA, umweltpolitische Sprecherin der Grünen/EFA und auf Listenplatz 9 aussichtsreiche Kandidatin in der kommenden Europawahl. Als ausgewiesene Natur- und Klimaschutzexpertin hat sie unter anderem am EU- Renaturierungsgesetz mitgearbeitet und ist eine Fachfrau für Moorlandschaften.
Lucas Gerrits, Geschäftsführer der Firma ZukunftMoor, einem Unternehmen für Paludikultur, hielt schließlich einen bemerkenswerten Impulsvortrag über die wirtschaftlich betriebende Renaturierung und Wiedervernässung von Moorlandschaften. Im Anschluss wurde lebhaft über die Frage der Wirtschaftlichkeit innovativer Nutzungskonzepte, der Möglichkeit zur Nutzung von CO2-Zertifikaten und der Frage der Vermarktung von bei der Bewirtschaftung wiedervernässter Moore erzeugten klimaneutralen Produkten wie z.B. Dämmplatten aus Schilfrohr diskutiert.
Beim anschließenden Kaffeetrinken und Austausch im Dorfgemeinschaftshaus Derneburg sprach der Gemeindebürgermeister Frank-Olaf Hoppe ein Grußwort und beteiligte sich an der lebhaft fortgeführten Diskussion. Angesichts der massiven Fördermittel, die aktuell für Wiedervernässungs-Projekte von der EU und der Bundesregierung bereitgestellt werden, bieten sich aktuell gute Möglichkeiten für eine Naturschutz- und Klimagerechte Nutzung von Mooren und Feuchtgebieten.
Gemeinde Holle erneut vom Bau einer Stromtrasse betroffen
Besonders im Norden der Bundesrepublik Deutschland wird durch Windkraftanlagen ein großer Teil der „erneuerbaren Energien“ klimafreundlich gewonnen. Dieser Strom muß zu
den Verbrauchszentren geführt werden, wozu ein belastbares und flexibles Stromnetz erforderlich ist. Teil dieses Stromnetzes ist der 730 Kilometer lange SuedWestLink, für den
die Bundesnetzagentur einen Präferenzraum festgelegt hat.
Innerhalb dieses Raumes plant jetzt die TRANSNET BW mit ihrem Projektbüro in Göttingen für unseren Raum den konkreten Verlauf der Gleichstromtrasse. Gemäß aktuellen Vorgaben
ist diese grundsätzlich als Erdkabel zu bauen. Von Nettlingen kommend soll das Kabel über Luttrum, zwischen Holle und Sillium über Sottrum in Richtung Bockenem verlegt werden.
Um sich vor Ort zu informieren besuchten Wiebke Franke-Rathmann und Gerd Samblebe für die Gruppe CDU/Grüne Bürgerliste am 14. März die Informationsveranstaltung in Bad
Salzdetfurth.
Drei Aspekte hinterfragten sie dabei ganz konkret: Die Verlegung der Kabelsysteme kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Einerseits durch ausbaggern eines Grabens. Für die
vorgesehenen zwei Systeme ist hier ein mehr als 60 Meter breiter Arbeitsstreifen erforderlich, um einen 26 m breiten Schutzstreifen, in dem die Kabelsysteme verlegt
werden, auszubilden. Die Kabel müssen mit mindesten 1,30 m Erde überdeckt werden. Diese Arbeiten bedeuten einen sehr starken Eingriff in die Bodenstruktur, der beim Verlegen
mittels Bohrverfahren bzw. mit einem Kabelpflug deutlich weniger beeinträchtigt wird. Vor Ort wird jeweils konkret geprüft, welches der Verfahren gewählt werden soll.
Das Luttrumer Moor wird erneut „angeschnitten“. Hier muß eine schonende Art der Verlegung gewählt werden, um das Moor zu schützen.
Die Kabel sollen in unmittelbarer Nähe des Baugebietes Störtenberg Ost verlaufen. Hier erfolgte die Zusage, daß der tatsächliche Verlauf so weit wie möglich nach Osten, also in
Richtung Autobahn gelegt wird. Der Trassenverlauf im Bereich der Ortschaft Holle schränkt Entwicklungsmöglichkeiten unserer Gemeinde deutlich ein.
Die Gruppe/CDU/Grüne Bürgerliste wird sich dafür einsetzen, daß die Planer ihre Vorschläge im Rahmen von Ausschusssitzungen öffentlich vorstellen, um interessierte Bürgerinnen und
Bürger zu informieren.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.stromnetzdc.com
Gruppe CDU/Grüne Bürgerliste berät sich mit Unterstützern
Einen ersten Schwerpunkt der Beratungen bildete die kürzlich bekannt gewordene Planung von drei neuen Stromtrassen durch den Landkreis Hildesheim. Eine dieser Leitungen, der
SüdWestLink, betrifft dabei ganz konkret unser Gemeindegebiet. Laut aktueller Planung verläuft dieses Kabel über Luttrum, östlich der Ortschaften Holle und Grasdorf zwischen
Sillium und Sottrum hindurch in Richtung Ambergau. Die aktuelle Gesetzeslage bestimmt, daß vorrangig Erdkabel verlegt werden müssen. Das Luttrumer Moor ist hier erneut
betroffen.
Dieses Vorhaben hat weitere erhebliche Konsequenzen für unsere Gemeinde, da auf dem Bereich der Trasse eine Bauverbotszone entsteht. Dadurch werden Bebauungsmöglichkeiten
Richtung Osten ausgeschlossen. Die Verlegung der Stromkabel in die Erde bedeutet einen sehr erheblichen Eingriff in die Bodenstruktur. Die Qualität des Bodens wird dadurch stark
gemindert.
Jüngste öffentlich geführte Diskussionen deuten jedoch darauf hin, daß wieder oberirdische Freileitungen gebaut werden sollen. Dann müsste die Stromtrasse neu geplant werden. Der
Verlauf einer solchen Freileitung in dem jetzt geplanten Korridor wäre für uns völlig inakzeptabel.
Im weiteren Verlauf der Tagung ließen wir uns über die Thematik „Erneuerbare Energien – wie können diese im Gemeindegebiet ausgebaut werden, welche Vor- und Nachteile gibt
es?“ – informieren. Allen Teilnehmern der Gruppe CDU/Grüne Bürgerliste ist es dabei wichtig, daß die Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Gemeinde selbst finanziell
profitieren, beispielsweise durch den Bezug von günstigem Strom, der von diesen Wind- oder Photovoltaikanlagen erzeugt wird oder durch die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung an
diesen Anlagen.
Hierauf aufbauend haben wir die innovative Möglichkeit der Flussthermie kennen gelernt. Hier könnte beispielsweise über Wärmetauscher das Energiepotenzial der Nette für die
Heizung der Schulgebäude und Sporthallen genutzt werden.
Abgerundet wurde unsere Besprechung mit den Themen:
Finanzen und Sparpotenziale im Gemeindehaushalt; Erfahrungen und Konsequenzen aus dem Weihnachtshochwasser und eine Nachlese zur Baumschutzsatzung.
Den Auftakt der Besichtigung des Stahlwerks am 16. Februar bildete ein 15-minütiger Film im Besucherzentrum der Salzgitter-AG. Hier erhielten wir einen ersten Einblick in Produkte und
Arbeitswelt des Stahlwerks. Ausgestattet mit Helm und Kopfhörern bestieg unsere fast 30- köpfige Besuchergruppe den Bus zur etwa 3 ½ -ständigen Besichtigungstour. Bei der Fahrt
vorbei an Kraftwerk, Kokerei und großen Werkhallen gewannen wir einen ersten Eindruck von den Ausmaßen des ca. 6,5 Quadratkilometer großen Werksgeländes.
Der erste Haltepunkt war ein Hochofen. Damit hier das Roheisen von der Schlacke getrennt werden kann, muß das Material auf ca. 1.450 Grad erhitzt werden. Alle zwei Stunden wird
hier eine kleine Öffnung gestochen, durch die das flüssige Roheisen in die „Abstichrinnen“ fließt. Um täglich ca. 14.000 t Roheisen zu produzieren dürfen diese Hochöfen nicht
stillstehen. Die Erhitzung erfolgt jetzt noch mit Koks. Zukünftig sollen hier Strom und Wasserstoff, die aus erneuerbaren Energien hergestellt werden, als Energieträger dienen, um
klimaneutralen Stahl herzustellen.
Nachdem wir hier einen Eindruck von den herausfordernden Arbeitsbedingungen gewinnen konnten, brachte uns der Bus zum Stahlwerk. Hier wird das Roheisen in großen Konvertern
mit Sauerstoff „gefrischt“. Dieser Oxidationsprozess verringert den Anteil des Kohlenstoffs und verbrennt andere unerwünschte Begleitstoffe – wie Schwefel. So entsteht der Stahl, der
in der Strangussanlage zu sogenannten „Brammen“ gegossen wird. In der sich anschließenden Legierungsanlage werden unterschiedlicher Stahlqualitäten erzeugt.
In den Walzwerken werden die „Brammen“ auf bestimmte Größen gewalzt und dann zu Stahlblechrollen aufgewickelt und in die Auslieferungshalle gebracht. In Salzgitter werden
mehr als 400 verschiedene Stahlsorten hergestellt.
Mit diesen Eindrücken wurden wir zurück zum Besucherzentrum gebracht, wo wir uns mit einem herzlichen Dankeschön für die informative und kurzweilige Begleitung von unserem
Werkführer verabschiedet haben.